Virtuelle Realität - Fluch oder Segen?

Virtuelle Realität


Wir können die moderne Entwicklung nicht aufhalten, wir können sie nur zur Kenntnis nehmen und in der Realität leben, die sich uns bietet. Wir können beobachten, mit Besorgnis, mit Hoffnung oder einer Entwicklung aus beidem. So geht es allen Menschen, auch denen von der Kirchengemeinde Eschenz. Eine dieser Errungenschaften der Neuzeit hat unser Interesse besonders geweckt, und zwar die virtuelle Realität. Ist sie ein Fluch, ein Segen oder vielleicht sogar beides?


Mit VR Brille durchs Leben, ist das erstrebenswert?

Die virtuelle Realität ist eine Technologie, mit deren Hilfe man die Realität um sich herum erweitert wahrnimmt. Die Erweiterung geschieht durch visuelle und akustische Reize, die zum Beispiel mit Hilfe einer VR Brille eingeblendet werden. Der Betrachter, der sich eine solche Brille aufsetzt, sieht täuschend echt wirkende Projektionen. Das Gehirn verarbeitet alle Bilder und Geräusche, als wären sie echt. Wir finden es faszinierend und ein wenig gruselig zugleich, denn in der Tat sind es momentan noch Spiele wie von Gamefront vorgestellt, die mit VR bereichert werden.


Es dient also dem Spielspaß, da kann man doch nichts dagegen haben?

Wir haben ein wenig Bauchschmerzen damit, auch wenn wir keine Spielverderber sein möchten. Viele Filme, die meisten davon im Bereich der Science Fiction und der düstersten Endzeit-Dystopien, verhindern für uns die unbeschränkte Freude über diese technische Innovation. In solchen Filmen wird gezeigt, wie die Menschheit auch mit Hilfe der VR-"Hilfs"mittel zugrunde geht. Ein fader Beigeschmack mischt also mit, wenn wir Kinder Pokemon fangen sehen.


Führt die virtuelle Realität zu einem Realitätsverlust?

So ungefähr könnte man die Bedenken beschreiben, die wir bezüglich der VR hegen. Es ist schon ohne virtuelle Hilfsmittel schwer genug, mit der eigentlichen Realität klarzukommen. Dazu kommt, dass sämtliche technische Entwicklungen während der letzten Jahre sehr schnell gingen. Vielleicht zu schnell? Kaum mehr als 10 Jahre ist es her, da schrieb man Computerspielen noch die Schuld an Attentaten zu, die Jugendliche begingen.

Als bekannt wurde, dass es sich zum Teil um Zocker handelte, die Gewaltspiele konsumierten, war der "Buhmann" schnell gefunden. Die Spiele sollten Schuld haben, indem sie die Jugendlichen die Bodenhaftung und den Sinn für die Realität verlieren ließen. Psychologen äußerten sich dahingehend, dass sie durch das virtuelle Ausüben von Gewalt lernten, Blockaden zu umgehen und während der Tatausübung im wahren Leben kaum mehr Hemmungen hatten, auf echte Menschen zu schießen. Und nun, innerhalb weniger Jahre, sollte das anders sein, obwohl die virtuelle Realität ja genau darauf abzielt, reale und virtuelle Welten zu einer verschmelzen zu lassen? Wir haben unsere Zweifel.


Sollte die virtuelle Realität gestoppt werden?

Wir denken, dass man den Fortschritt nicht stoppen kann beziehungsweise besteht kein öffentliches Interesse daran. Den Menschen zeichnet aus, dass er neugierig ist. Auch wir finden es abseits unserer Bedenken spannend, die Innovationen zu sehen. Wir sehen darin auch Chancen, denn es heißt, dass die virtuelle Realität auch den medizinischen Bereich beeinflussen wird. Wir können also nur vor unserer eigenen Türe kehren und darauf achten, dass wir die virtuelle Welt zwar nutzen, aber immer nur zum Guten - für Spiele, um Menschen das Leben zu erleichtern, vielleicht sogar, um Leben zu retten. Die Frage nach dem Stopp der virtuellen Realität stellt sich also gar nicht, sondern, wie wir sie einsetzen. Es ist im Endeffekt wie mit allem: Die Technologien sind Werkzeuge und können dem Guten oder dem Bösen dienen.

Menu